Von hier aus gelangen Sie, immer der grünen Beschilderung Rundwanderweg folgend, über die bergan führende Kreisstraße in das Waldgelände „In der Freiheit“, welches nicht nur in längst vergangenen Kriegsjahren von sich Reden machte, sondern noch heute mit einer unter Naturschutz gestellten Wacholderheide seine Aufwartung macht.
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Die Heidelandschaft entstand zur Bergbauzeit. Die Ziegen und Schafe der Wildberger Familien wurden von einem Hirten zusammengetrieben und beweideten das Gelände. Es entstand eine Heidelandschaft mit einzelnen Wacholdergruppen. Heute verdrängt der Wacholder fast die komplette Heide, was deutlich macht, wie wichtig auch in diesen Tagen die regelmäßige Beweidung ist.
Die Biologische Station Oberberg kümmert sich um den Erhalt der Wacholderheide, um deren Beweidung und nötigenfalls Entbuschung.
Inmitten der Heide können Sie in Richtung Norden, einen phantastischen Ausblick über das Bergische Land genießen, immerhin beträgt die geographische Höhe hier 444,1 NN.
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Während Sie Ihre Blicke über das ehemalige Herzogtum Berg schweifen lassen, welches seinen Namen durch seine Landherren, die Grafen von Berg erhielt, stehen Sie auf hochhistorischem Boden. Wenn Sie sich einmal umdrehen, sehen Sie das Ende der Wachholderheide und damit auch die politische Grenze des ehemaligen Herzogtums. Dort auf dem Höhenrücken beginnt das Wildenburger Land, welches bereits in Rheinland Pfalz liegt und dem Grafen von Hatzfeldt gehört.
Weiter durch die Heide gelangen Sie über einen Höhenzug, an eine urwüchsige Wacholder-Hecken-Landschaft, welche direkt hinter der zu überquerenden Kreisstraße beginnt und „Auf der Brache“ heißt. Diese Fläche wird seit 2014 wieder regelmäßig von Schafen und Ziegen beweidet – eine Heidelandschaft soll entstehen.
Von nun an wird Sie rechts des Weges auf über einem Kilometer die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz begleiten.
Über die asphaltierte Straße geht es durch Weideland in Richtung der Ortslage Kamp.
Nach etwa 200 m gelangen Sie zu einem Punkt, an welchem Sie die Qual der Wahl haben:
Abkürzung:
Immer den gelben Schildern Rundwanderweg Abkürzung von 6 auf 4 km folgen. Die Abkürzung bringt Sie über die „Ameisenhard“ ins „Flüstertal“, wo Sie wieder auf den Rundwanderweg treffen.
Bitte scheuen Sie sich nicht, einfach über die Wiese ins Tal zu gehen. Unten, gleich rechts neben dem Gebäude, steht schon das nächste Hinweisschild.
Die Abkürzung ist kein befestigter Weg!
Wenn Sie sich für die 6 km lange Strecke entschieden haben, so geht es auf der asphaltierten Straße weiter durch eine ausgedehnte Wiesenlandschaft mit herrlichen Ausblicken über das Bergische Land.
Schattige Hecken geben der heimischen Tierwelt ein zu Hause und spenden dem Wanderer Schatten.
Nach ein paar hundert Metern erreichen Sie den Abstecher Dreiherrenstein, dessen Besuch wir Ihnen unbedingt empfehlen.
Abstecher „Dreiherrenstein“
Über einen 200m langen Wiesenweg erreichen Sie den bekannten Grenzstein. Die Höhe beträgt hier 467 NN.
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Der Dreiherrenstein ist ein sehr altes, von Sagen und Mythen umwobenes Baudenkmal.
Möglicherweise wurde er schon von den Kelten zur Abgrenzung eines Territoriums an diese Stelle gesetzt. Noch heute ist der Stein eine wichtige Grenzmarke: Er trennt die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die Landkreise Oberberg, Olpe und Altenkirchen, sowie die Erzdiözesen Köln und Paderborn. Sein Standort entspricht in etwa der Kreuzung zweier historischer Handelswege, der Brüderstraße „Nutscheid“ sowie der Römerstraße „Hellweg“. Der Bereich um den Stein mit Hohlwegen und der in der Nähe gelegenen Wüstung „Am Räubershof“, ist in der örtlichen mündlichen Überlieferung als geheimnisumwittert und mysteriös bekannt.
Um auf den Rundwanderweg zurückzukehren, gehen Sie den Wiesenweg bitte wieder hinunter und folgen der asphaltierten Straße nach rechts.
An der Ortschaft Kamp vorbei, welche im Jahre 1575 erstmalig unter dem Namen „Uff dem Camp“ urkundlich erwähnt wurde, geht es über die asphaltierte Straße durch große Weideflächen in Richtung Nosbach. Rechts im Tal streift Ihr Blick das Örtchen Grunewald, welches zunächst eine bekannte Gastwirtschaft war, später mit einer Jugendherberge aufwartete und nun im Privatbesitz ist.
Sobald die Wiesen enden biegen Sie bitte links in den „Alpenweg“ ein.
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Hätten Sie gedacht, dass die Pferdewiese, durch welche der Weg Sie gerade führt, in vergangenen Tagen der Bolzplatz der nahe gelegenen Ortschaft Nosbach war? Hier wurden spannende Turniere ausgetragen und wilde Feste gefeiert.
Der Bolzplatz wurde seinerzeit von der Dorfgemeinschaft Nosbach gebaut.
Nach knapp 200 m erreichen Sie unseren Wetterstein, hier müssen Sie sich schon wieder entscheiden:
Abstecher „Natursteig“ –Zauberbaum-
Über den unbefestigten Natursteig erreichen Sie den Zauberbaum.
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Erzählungen nach hält der Zauberbaum, eine freistehende alte Eiche, hin und wieder interessante Überraschungen für unsere kleinen Spaziergänger bereit.
Diese „Zauberei“ geht auf eine alte Überlieferung zurück, nach welcher sich verliebte Paare Geschenke in die Astgabel legten. Diese Geschenke wurden aber oft von spielenden Kindern mitgenommen, was der Eiche den Namen Zauberbaum einbrachte.
Versuchen Sie Ihr Glück und nehmen Sie das Geschenk in der Astgabel mit ruhigem Gewissen an sich, sofern ein solches vorhanden ist.
Übrigens: Der Inhalt im Geschenkbeutel ist immer für ein Kind gedacht, es muss nichts zurückgelegt werden – der Zauberbaum zaubert selbstständig neu…
Inzwischen haben auch Verliebte den Zauberbaum wieder für sich entdeckt: hin und wieder finden sich tatsächlich Blumen oder Briefe in der Astgabel.
Steil bergab geht der Pfad in den Wiesengrund, aber Achtung:
Hinter dem Zauberbaum weist unser Natursteig ein Gefälle von 25% auf. Zum Vergleich: Die Großglockner Passstraße hat 12%.
Unten angekommen stoßen Sie wieder auf unseren Rundwanderweg.
Es kann auch interessant sein, den Weg vom Zauberbaum bis zum Wetterstein wieder zurückzugehen und dort dann weiter dem Rundwanderweg zu folgen, so verpassen Sie nicht die Sturmwurffläche, die Gedenkstätte und das Flüstertal.
Wenn Sie dem Rundwanderweg weiter folgen gelangen Sie über den Alpenweg ins Tal. Der Alpenweg erhielt seinen Namen, weil von dort der Ort Wildberg wie ein „Alpendörfchen“ ins Auge fällt.
Bald passieren Sie dabei einen kleinen Abstecher zu einem Quellsumpf.
Abstecher „Quellsumpf“
Etwa 200 m links, neben der Sitzgruppe, befindet sich ein maßgeblicher Quellsumpf für den „Kamper Bach“.
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Der Quellsumpf, mittlerweile durch massive Bauarbeiten an den unterirdischen Gasleitungen etwas verändert, ist der Überlauf aus dem Brunnen eines Wohnhauses, welches vor langer Zeit hier stand und dessen Grundmauern noch zu sehen sind. Die offizielle Ortsbezeichnung dieses Anwesens nennt sich „Jungeseifen“.
Weiter talabwärts erreichen Sie eine naturbelassene Sturmwurffläche, durch welche sich der Weg schlängelt. Sie erreichen in einem stillen Tal die Gedenkstätte.
Nehmen Sie sich hier ein wenig Zeit, inspiriert durch den Text auf den Informationstafeln, den Ort auf sich wirken zu lassen.
Schließlich erreichen Sie die Fischteiche „Im Wiesengrund“, wo Sie abermals wählen können:
Abstecher „Im Flüstertal“
Wenn Sie durch den nicht befestigten Abstecher ins Flüstertal wandern möchten, dann biegen Sie links und sofort wieder rechts ab.
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Der schmale Fußweg führt Sie an massiven Felsen vorbei in ein kleines, beschauliches Tal. Hier entspringt nicht nur der Wildberger Bach, hier können Sie inmitten einer üppigen Tier- und Pflanzenwelt noch fast unberührte Natur erleben und genießen. Die weiter oben im Tal gelegenen Brachwiesen werden regelmäßig beweidet, damit sie nicht völlig verbuschen.
Unser Tipp: Betreten Sie das Tal möglichst leise, damit Sie die Geräusche der Natur wahrnehmen können.
Der Pfad führt Sie wieder auf den Rundwanderweg.
Um dem Rundwanderweg zu folgen, biegen Sie rechts auf die asphaltierte Straße „Im Wiesengrund“ ab, um dann nach 150 m links in den „Alten Schulweg“ einzubiegen. Hier geht es entlang liebevoll gepflegter Gärten zum Kreuzungsbereich der Wildberger Straße.
Dort erwartet Sie eine alte Grubenlore, welche an den Bergbau in Wildberg erinnern soll.
Abstecher „Ortsmitte“
Nun können Sie einen Abstecher zur Ortsmitte unternehmen, um den dortigen Spielplatz zu nutzen, oder den Dorfbrunnen, welcher aus hiesigem Gestein angelegt wurde, zu besichtigen.
Außerdem lohnt sich auch ein Blick auf die alte Kapelle mit ihrem idyllischen Friedhof.
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Die Kapelle wurde bereits 1550 als östlichstes Kirchenbauwerk im Herzogtum Berg erwähnt. In den Kriegsjahren haben die Menschen sich Geld vom Munde abgespart, um das kleine Kirchlein erhalten zu können.
Nach der Ortsbesichtigung kehren Sie bitte wieder über die Wildberger Straße zurück zum Rundwanderweg.
Weiter geht es nun über den Haldenweg zu einer weitläufigen Wiesenlandschaft mit herrlichen Ausblicken. Besonders die Abholzung des Fichtenbestandes „Am Kramerich“, beschert Ihnen einen phantastischen Ausblick auf die Ortslage Wildbergerhütte, welcher links durch die katholische Kirche St. Bonifatius und rechts durch das Denkmal „Am Mühlenberg“ bereichert wird.
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Die katholische Kirche St. Bonifatius, wurde nach dreijähriger Bauzeit im Jahre 1981 eingeweiht. Der Sakralbau weist mit seinem achteckigen Grundriss eine außergewöhnliche Architektur auf. Beim Bau wurde darauf geachtet, dass möglichst viele natürliche Materialien und wenig Beton verwendet werden.
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Das heutige Kriegerdenkmal ist ein Monumentalbau der Bergbauzeit. Die zum Schmelzen der Wildberger Erze nötige Hitze, wurde durch massives Verbrennen von Kohle und Holzkohle erzeugt. Der hierbei entstehende Rauch wurde durch einen Stollen zu dem aus behauenem Naturstein errichteten Schornstein geleitet.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde der Schornstein zum Ehrenmal für gefallene Krieger umgebaut.
Bald erreichen Sie nun den Abstecher zur Bergischen Kaffeetafel.
Abstecher „Bergische Kaffeetafel“
Steil bergab, am kath. Friedhof vorbei, erreichen Sie über eine kleine Treppe nach etwa 500 m einen Gasthof in welchem man Ihnen auf Wunsch eine Bergische Kaffetafel serviert.
Nach dem Mahl, kehren Sie bitte wieder an diese Stelle zurück, um dem Rundwanderweg, diesmal steil bergauf, zu folgen.
Oben angekommen, können Sie erneut wählen:
Nach links führt Sie unser Abstecher Grubenrundweg.
Abstecher „Grubenrundweg“
Durch ein Waldstück kommen Sie in ein von Relikten aus der Vergangenheit geprägtes Gebiet, dessen Erkundung sich immer lohnt. Bis vor 100 Jahren wurde hier intensiv Bergbau betrieben, der „Burgschacht“ liegt inmitten des eingezäunten Bereiches. Ferner haben Sie hier die Möglichkeit, Wildberg „von oben“ zu betrachten.
Der Weg führt Sie zurück auf unseren Rundwanderweg.
Nach rechts geht es in den Abstecher Heinzelpfad.
Abstecher „Heinzelpfad“
Über einen Wiesenweg, welcher einen tollen Ausblick auf Wildbergerhütte und weiter in das Wiehltal bietet, erreichen Sie unterhalb des ehemaligen Zentralschachtes das Tal „In der Langenbach“, welches im weiteren Verlauf mit der gleichnamigen Ortschaft endet. An der tiefsten Stelle des Wiesenweges befindet sich das Quellgebiet des Langenbachs, welcher später in den Wildberger Bach mündet.
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Der Heinzelpfad erhielt seinen Namen zur Erinnerung an die schreckliche Kinderarbeit im Wildberger Bergbau. Kinder wurden zum Wasserschöpfen „Heinzen“ eingesetzt und lebten unter Tage. Als Pumpen die Gruben entwässerten wurden die „Heinzemenschen“ arbeitslos und gingen nach Köln, wo sie in der alten römischen Kanalisation lebten, den Kölner Handwerkern behilflich waren und später zu den berühmten Heinzelmännchen wurden.
Der Weg führt Sie zurück auf unseren Rundwanderweg.
Geradeaus geht es weiter über die Erhebung „Auf der Burg“ und die asphaltierte Straße „Knappenweg“, wo Sie als besondere Monumente der Bergbauzeit die Fundamente des Förderturms „Zentralschacht“ vorfinden.
Nach einigen hundert Metern erreichen Sie dann wieder den Wanderparkplatz an der Glück Auf Halle.
Dort können Sie zum Schluss der Wanderung noch das Wahrzeichen unseres Ortes, das alte Grubenrad des „Zentralschachtes“ als
Industriedenkmal bewundern.
Wir hoffen, Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt.
Die vom Oberbergischen Kreis speziell für uns digitalisierte Karte von Wildberg und der Ortsumgebung:
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29.02.2024
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